Im Portrait: Sarah Kay

Sarah Kay hat innerhalb einer Woche die Silbermedaille auf der Europameisterschaft gewonnen und sich den Titel der Deutschen Meisterin gesichert. Diese Leistung verdient noch mehr Respekt, wenn man bedenkt, dass Sarah mit ihren jungen 18 Jahren, eigentlich noch bei den Junioren an den Start gehen könnte.

Höchste Zeit Sarah Kay einige Fragen zu ihrem Voltigier-Leben zu stellen.

 

 

Sarah, du hast innerhalb von einer Woche die Silbermedaille bei der EM geholt und dir nun den Titel der Deutschen Meisterin gesichert. Hättest du dir das am Anfang der Saison vorstellen können?
Nein! Mit so großen Erfolgen habe ich auf keinen Fall gerechnet. Die ganze Saison vor der EM lief alles andere als gut, ich musste sogar darum bangen mich überhaupt für die EM zu qualifizieren. Den Preis der Besten auf meinem eigenen Pferd musste ich abbrechen, am CVI Krumke bin ich auf Whisper (einem Pferd von Elke Lensing) gestartet und mit "hängen und würgen" Dritte geworden, da ich in der ersten Kür runtergefallen bin. Beim CHIO Aachen bin ich auf dem dänischen Pferd Ramstein gestartet, ebenfalls in der Kür runter gefallen und nur auf dem 9. Platz gelandet. Dann auf der EM bin ich auf dem dänischen Pferd Tjekko gestartet, wo ich nur fünf Trainings absolvieren konnte, aber es hat einfach super gepasst. Wir waren ein klasse Team! Und dann die DM wieder auf Ramstein, da Tjekko, wie schon längere Zeit vorher abgesprochen, direkt nach der EM verkauft werden würde :(
Deshalb bin ich jetzt umso glücklicher.

 

Kaum einen anderen Voltigierer haben wir bereits auf so vielen Pferden gesehen. Was sind für dich die Vor- und Nachteile vom Training auf verschiedenen Pferden erzählen?
Ja, ich war schon auf echt vielen Pferden. Anfangs hatte ich relativ große Probleme mich auf neue Pferde einzustellen, aber Übung macht den Meister :-)
Ich denke, es ist ein großer Vorteil, wenn man sich schnell auf neue Pferde einstellen kann, da ein kurzfristiger Pferdewechsel immer mal passieren kann. Andererseits haben Voltigierer, wie z.B. Joanne Eccles, die schon viele Jahre auf ihrem Bentley voltigiert, eine unglaublich gute Verbindung zum Pferd, was ihr sicherlich eine Menge Sicherheit gibt.

Was sind oder waren deine großen Voltigier-Vorbilder?

Meine großen Vorbilder sind Nicola Ströh und Nadia Zülow. Ihre Art zu turnen und ihre unglaubliche Ausstrahlung dabei, haben mich schon von klein an total fasziniert.


Was würdest du als deine Stärken und was als deine Schwächen bezeichnen?

Meine größte Stärke sind meine guten Nerven. Die Bundestrainerin sagt immer, ich habe "Nerven wie 7 Besoffene". Mich bringt so schnell eigentlich nichts aus der Ruhe und ich bin auf dem Turnier meistens besser als im Training.
Außerdem war ich früher beim Kunstturnen, was mir sehr viel gebracht hat. Dadurch fallen mir turnerisch schwierigere Übungen auf dem Pferd, wie z.B der Flickflack und Abgänge aller Art, ziemlich leicht.

Woran ich noch arbeiten muss, ist an meine Ausstrahlung. Ich sehe meistens noch ziemlich konzentriert und angespannt auf dem Pferd aus. Ich muss lernen entspannt auszusehen und mit mehr Leichtigkeit zu turnen.

 

Was würdest du dir für Veränderungen im Sport wünschen?

Ich würde mich wünschen, dass wir im Voltigiersport noch mehr Nationen zusammen kriegen, sodass wir auch eine Olympische Disziplin werden.

 

Sarah, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für deine weitere Voltigierkarriere.

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Kommentare: 2
  • #1

    DJ (Sonntag, 06 November 2011 17:37)

    Gar nicht gewusst, dass es eine solche Sportart gibt. Wieder mal was gelernt. Könnte glatt eine "Wer wird Millionär" Frage sein :-)

  • #2

    Heike (Mittwoch, 28 August 2013 09:22)

    Ein tolles Ergebnis damals. Da kann man auch für die Zukunft nur ganz viel Glück und Erfolg wünschen.